Das Projekt

Queere Geschichte bewegt!

Nach der physischen Ausstellung dokumentiert diese Digitalausstellung 50 Jahre queere Bewegungsgeschichte(n), Aktivismus und vielfältige Formen der Selbstorganisation von Menschen im LSBTIAQ*-Spektrum im Raum Göttingen. Die Abkürzung LSBTIAQ* steht für die Begriffe lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter*, asexuell/aromantisch und queer/questioning. Als Sammelbegriff dafür wird häufig der Ausdruck queer verwendet.

Seit der Gründung einer ersten Schwulengruppe 1972 entwickelte sich in der Stadt und Region Göttingen eine breite lesbische und schwule Szene mit unterschiedlichen Communitys bis hin zur heutigen queeren Bewegung.

Die Vielzahl von Orten für Begegnung und Empowerment, die Bandbreite von Beratungs- und Unterstützungsangeboten, Partys und Demos über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren zeigen eine bunte und wechselvolle Geschichte. Ganz unterschiedliche Akteur*innen, vielfältige Aktivitäten und heterogene Communitys haben hier Raum und Bedeutung.

Seit fünf Jahrzehnten begleiten Akteur*innen aus dem LSBTIAQ*-Spektrum gesellschaftspolitische Veränderungen und präg(t)en dabei die lokale Stadtgeschichte. Sie fordern Selbstbestimmung für nicht-heteronormativ bzw. nicht cis-normativ lebende Menschen, engagieren sich für Gleichstellung und Schutz und entwerfen immer wieder neue gesellschaftliche Visionen. Dabei unterscheiden sich die Lebensrealitäten und Ziele unterschiedlicher Gruppen und Communitys stark voneinander. Sie haben sich im Laufe der Zeit auch verändert.

Sechs Themenräume spiegeln das wandelnde Selbstverständnis und die Kämpfe unterschiedlicher Communitys.

Sichtbar wird, wie viel in den vergangenen Jahrzehnten erreicht worden ist. Deutlich wird aber auch, wofür es weiter zu kämpfen gilt.

Die queeren Bewegungsgeschichten in Göttingen seit 1972 sind vielfältig und heterogen. Wir zeigen in dieser Digitalausstellung einen geschichtlichen Ausschnitt anhand ausgewählter Schwerpunkte und verfügbarer Dokumente und O-Töne. Unsere Ausstellung lädt ein zum Entdecken und Erinnern. Diese Sammlung bietet keine wissenschaftlichen oder analytischen Betrachtungen und erhebt keinen Anspruch, repräsentativ zu sein.

Das Buch zur physischen & digitalen Ausstellung:

„In Bewegung kommen – 50 Jahre queere Geschichte(n) in Göttingen“

Ergänzend zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Band im Wallstein Verlag erschienen, der Textbeiträge zahlreicher Autor*innen sowie Fotos und Dokumente aus 50 Jahren miteinander verbindet. Alle Texte und viele der enthaltenen Dokumente und Fotos gibt es nur in diesem Sammelband, nicht in der Digitalausstellung. Das Buch ist für 20 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-8353-5262-9).

Die am Projekt beteiligten Personen, Organisationen und Unternehmen

Mitte 2019 bildete sich eine Projektgruppe mit der gemeinsamen Vision, einen Teil der Göttinger Geschichte aufzubereiten, der für viele Menschen und generationenübergreifend eine große Bedeutung hat. Die meisten beteiligten Personen engagierten sich für dieses Projekt ehrenamtlich. Die Ausstellung entstand über drei Jahre in einem partizipativen Prozess mit zahlreichen Arbeitsgruppen. Das Projekt wurde getragen vom VNB (Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen) in Zusammenarbeit mit der Göttinger Aidshilfe, dem Queeren Zentrum Göttingen sowie der Stadt Göttingen. Teile der Ausstellung wurden erarbeitet in Kooperation mit dem Institut für Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie der Universität Göttingen.

Nach der vierwöchigen Ausstellung im Oktober 2022 im Alten Rathaus Göttingen wurde die Digitalausstellung auf Grundlage der physischen Ausstellung, aber um einige Inhalte erweitert, im Februar 2023 gelauncht.

Projektleitung: Klaus Müller, Simone Kamin

Moderation des kuratorischen Prozesses: Michael Fürst, Saskia Johann

Weitere Mitarbeiter*innen der Projektgruppe: Jannik Bönsch, Folke Brodersen, Dean Caceres, Yana Faust, Hajo Gevers, Maria Kaiser, Chriz Klapeer, Nellie Lackschewitz, Noah Schlechtweg, Detlef Schnier, Iris Scholtes, Helge Schweckendiek, Olli Schwinkendorf, Volker Weiß

 Protagonist*innen der Filme auf der Webseite:

  • Klaus Müller, Initiator der Ausstellung, langjähriger Aktivist der Göttinger und bundesweiten Schwulenszene
  • Simone Kamin, Geschäftsführungsteam Göttinger Aidshilfe, Vorstandsteam Queeres Göttingen
  • Maria Kaiser, Koordinatorin im Queeren Zentrum Göttingen
  • Noah Schlechtweg, engagiert im Queeren Zentrum Göttingen
  • Jannik Bönsch, Vorstandsteam Queeres Zentrum Göttingen

Gedankt sei auch den zahlreichen Unterstützer*innen, die sich in verschiedener Form für das Projekt engagiert haben, sei es im Rahmen von Zeitzeug*innen-Interviews (Zeitzeug*innen und interviewende Studierende), Textarbeiten, Ausleihe und Spende von Objekten, Auswahl von Musiktracks, Hilfe beim Aufbau und vielen anderen kleineren und größeren Tätigkeiten.

Beauftragtes Unternehmen / Digitalausstellung:

weTellmedia Göttingen – Oliver Becker, Fabian Fess, Agatha Czarny, Lukas Campen

Beauftragte Unternehmen / Physische Ausstellung (Oktober 2022):

Ausstellungsgestaltung: studio m2m3 – Ilka Jacobus, Steffen Härtel-Klopprogge, Srećko Barišić

Ausstellungsaufbau: Peter Bothe, Gleichen;

umfangreiche Unterstützung durch die Mitarbeiter*innen des Städtischen Museums Göttingen;

Unterstützung durch Stageservice – Klaus Golombek, Göttingen

Satz/Grafik für Plakat und Faltblatt / Gestaltung der Website zur physischen Ausstellung: Volker Ronneberger, Göttingen

Wir danken unseren Kooperationspartner*innen:

Queeres Netzwerk Niedersachsen, Stiftung Leben und Umwelt/Heinrich-Böll-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen

Wir danken für die Unterstützung:

Stiftung Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Landschaftsverband Südniedersachsen